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02. Oktober 2012 | Dipl.-Met. Martin Jonas

Im Trüben fischen

Dass der Herbst Einzug gehalten hat, hat sich inzwischen ja herum
gesprochen. Ist ja auch keine sensationelle Nachricht, passiert jedes
Jahr aufs Neue, und das sogar um die gleiche Zeit.

Schön, wenn dann auch das Wetter mitspielt. Denn passend zum
kalendarischen Herbstanfang präsentiert das Wetter ein typisches
Herbstphänomen: Den Nebel.

Wissenschaftlich betrachtet ist - wer hätte es gedacht - Nebel
natürlich nicht gleich Nebel. Schließlich neigen Wissenschaftler
dazu, Dinge zu "verkomplizieren". Will man diese Tatsache etwas
wohlwollender formulieren, dann könnte man sagen, dass sie die Dinge
immer ganz genau betrachten. Und da bilden wir Meteorologen keine
Ausnahme. So kommt es, dass die internationalen Verschlüsselungen für
den Wetterzustand, die auch im Messnetz des DWD verwendet werden,
insgesamt 14 Formen des Nebels kennen.

Sie fragen sich wie das geht? Ganz einfach: Sie schauen, ob der Nebel
an der Messstation oder nur im Umkreis zu beobachten ist. Dann
unterscheiden Sie Nebel und Nebelschwaden. Sie betrachten die
Veränderung in der letzten Stunde, schauen, ob Sie den Himmel
erkennen können oder nicht. Zu guter Letzt werfen Sie noch einen
Blick darauf, ob sich der Nebel als Reif oder Eis niederschlägt. Und
- schwuppdiwupp - haben Sie 10 verschiedene Nebelarten unterschieden.
Es sind nur 10, weil nicht alle der möglichen Kombinationen separat
gemeldet werden.

Zu den oben genannten 14 fehlen dann also immer noch 4. Diese sind
der Bodennebel in den beiden Kombinationen "zusammenhängend" oder "in
Schwaden". Dazu kommt noch die Verschlüsselung "nach Nebel". Und das
noch fehlende Puzzlestückchen? Wenn Sie keinen blassen Dunst haben,
sind Sie auf dem richtigen Weg. Es ist der "Feuchte Dunst"!

Wie das alles am Ende dann auf unseren Bildschirmen aussieht, sehen
sie in der angefügten Grafik:

Zum Vergrößern bitte klicken
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Dargestellt sind die Meldungen vom heutigen
Dienstagmorgen um 8 Uhr (Süddeutschland) mit den entsprechenden
Erläuterungen der Nebelarten. Mussten Sie heute Morgen auch im Trüben
fischen?

Tröstlich bei Nebel: Er tritt zumeist bei ruhigen Wetterlagen auf,
andere unangenehme Begleiterscheinungen bleiben einem also erspart.
Und wenn er sich auflöst, ist der Wettercharakter fast immer
freundlich.




© Deutscher Wetterdienst

Bild: DWD