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11. Dezember 2012 | Dipl.-Met. Thomas Ruppert

Regnerische Riviera

Gemeint ist hier die wegen ihrer langen Sandstrände berühmte
Türkische Riviera mit kontinental geprägtem, mediterranem Klima. Im
Sommer liegt die Region meist unter beständigem Hochdruckeinfluss und
es ist trocken und heiß bei mittleren Tageshöchsttemperaturen von
über 30 °C in den Monaten Juni, Juli und August. Im Winter macht sich
die Westwindzone mit ihren Tiefausläufern bemerkbar. Dann herrscht
bei milden Temperaturen sozusagen "Regenzeit". Beispielweise
erbringen an der Station Antalya (36°53'N, 030°42'E, 40 m NN) die
Monate von November bis Februar den Löwenanteil von knapp 80 % des
mittleren Jahresniederschlages von 1057 L/m² (= mm).

Der auch unser Winterwetter verursachende, sich in der mittleren bis
höheren Atmosphäre vom Nordmeer bis in den Mittelmeerraum
erstreckende riesige Tiefdrucktrog induzierte in den vergangenen
Tagen zwischen Adria und Levanteküsten immer wieder Tiefdruckgebiete,
die sich über dem noch warmen Meer (ca. 20 °C Oberflächentemperatur)
mit feuchter Luft anreichern und, z.T. mit Blitz und Donner, wieder
abregnen konnten. So regnete es innerhalb von vierundzwanzig Stunden
bis gestern früh 06:00 UTC am Flughafen von Antalya 254 mm, entlang
der Küste weiter westlich in Mugla (37°13'N, 028°24'E, 646 m NN) 108
mm und verbreitet 30 bis 60 mm. Im gleichen Zeitraum bis heute früh
06:00 UTC fielen im Küstenstreifen zwischen Antalya und Adana erneut
30 bis 60 mm Niederschlag.

Eine Karte der Niederschlagsmengen [mm/24 h] vom 10.12.2012, 06:00
UTC, ergänzt mit den Isobaren des Bodendruckfeldes und unterlegt mit
einem infraroten Satellitenbild (Kanal bei 10,8 µm im
"atmosphärischen Fenster") finden Sie nebenstehend:

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Deutlich sieht man die hoch reichende
Quellbewölkung im Bereich des östlichen Mittelmeeres.



© Deutscher Wetterdienst

Bild: DWD