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13. Januar 2013 | Dipl.-Met. Dorothea Paetzold

Trockene Winterluft

Das Gesicht spannt, die Hände werden rauh - überall sind derzeit die
Cremetuben im Einsatz, denn wir spüren: die Luft ist trocken. Und
dennoch: Der Blick auf die Wetterstation daheim zeigt - sofern sie
die meteorologischen Werte im Freien misst - zumindest abends und
nachts eine Feuchte von 85 oder gar 95% (tagsüber sind die
Feuchte-Werte oft niedriger)! Wie kann das sein?

Um diesen scheinbaren Widerspruch aufzuklären sind ein paar
Überlegungen notwendig:
Zunächst: was ist die Luftfeuchte überhaupt?
Na klar, die Luftfeuchte sagt etwas aus über die Menge der
Wassertröpfchen, die sich in der Luft befinden. Ist die Luft mit
Wasserdampf gesättigt, haben wir Nebel.
In der Meteorologie unterscheiden wir zwei Feuchtemaße.
Die absolute Feuchte gibt an, wie viel Gramm Wasser sich in einem
Kubikmeter Luft befindet.

Maximale Wasserdampfkonzentration in Abhängigkeit von der Temperatur
Maximale Wasserdampfkonzentration in Abhängigkeit von der Temperatur


Die relative Feuchte hingegen bezieht zusätzlich noch die
Lufttemperatur mit ein. Die Feuchte wird dann in Prozent angegeben,
weil man sie vergleicht mit der maximal möglichen Feuchte (Sättigung)
desselben Luftpakets. Man berücksichtigt also das temperaturabhängige
Gleichgewicht zwischen Wasser und Wasserdampf. Warme Luft kann
nämlich wesentlich mehr Wassertröpfchen aufnehmen als kalte Luft.
Oder sind Sie in unseren Breiten im Hochsommer schon einmal durch
Nebelfelder gefahren? Nebel ist zu der Jahreszeit doch die Ausnahme!
Und nun kommen wir zurück zu dem eingangs geschilderten Phänomen mit
der trockenen Haut. Unsere Heim-Wetterstationen zeigen die r e l a t
i v e Feuchte an. Die a b s o l u t e Feuchte hingegen ist derzeit
tatsächlich niedrig. Sie liegt bei etwa 3 oder 4g Wasser pro
Kubikmeter Luft. Im Sommer ist gut die fünf- oder gar zehnfache Menge
möglich.




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