14. März 2013 | Dipl.-Met. Johanna Anger
Wann wird es wieder wärmer?
Nachdem kalte Luft aus dem Norden Europas zu Beginn dieser Woche
zunächst den Norden und die Mitte Deutschlands erfasst hatte, war
schließlich gestern auch im Süden vorerst Schluss mit den
frühlingshaften Temperaturen.
Es wurde in den vergangenen Tagen an dieser Stelle bereits erläutert,
dass die teils ergiebigen Schneefälle entlang einer markanten
Luftmassengrenze entstanden sind. Sie trennte kalte Luft im Norden
von noch milder Luft im Süden. Am stärksten schneite es im Norden und
in der Mitte Deutschlands. Hier fielen teilweise über 20 cm Neuschnee
innerhalb von 24 Stunden. Im Süden waren die seit gestern gefallenen
Neuschneemengen deutlich geringer. Dennoch liegen weite Teile
Deutschlands mittlerweile unter einer geschlossenen Schneedecke.
Solche Schneemengen sind im März nicht sehr häufig, aber dennoch
nicht ungewöhnlich. Allerdings wurden in diesem Jahr an einigen
Messstationen des Deutschen Wetterdienstes Märzrekorde der Schneehöhe
gebrochen. Die Station Hamburg-Fuhlsbüttel meldete beispielsweise 28
cm. Damit wurde der bisherige Märzrekord von 1969 (17. März) von 25
cm Schnee überschritten. In Frankfurt am Main wurde der bisherige
gemessene Höchstwert von 17 cm (gemessen am 4. März 2006) immerhin
noch um 1 cm übertroffen.
Starke Schneefälle gab es in den letzten Tagen nicht nur in
Deutschland; auch in Frankreich und Belgien fiel einiges an
Neuschnee. Am Pariser Flughafen Charles de Gaulles wurden
beispielsweise 18 cm Schnee gemessen. Der Flughafen der Insel
Guernsey im Ärmelkanal meldete immerhin noch 13 cm. Die Ursachen
waren die gleichen wie in Deutschland. Auch diese Regionen lagen im
Bereich der Luftmassengrenze und das gestern bereits erwähnte Tief
"Xaver" wirkte sich dort ebenfalls aus.
Inzwischen ist die Kaltluft aus dem Norden Europas am Ostrand eines
Hochs über dem Atlantik noch weiter Richtung Süden voran gekommen.
Vor allem in Südfrankreich und Nordspanien gingen die
Höchsttemperaturen von milden 11 bis 14 Grad am Dienstag auf Werte um
3 Grad am gestrigen Mittwoch zurück. In der vergangenen Nacht trat
auch dort Frost auf.
Die weitere Entwicklung der Tagestemperaturen zeigt nun wieder einen
leichten Aufwärtstrend. Zu verdanken ist das dem Tiefdruckgebiet
"Andreas", das derzeit von der Irmingersee über den Atlantik zieht
und etwa am Samstag mit seinem Zentrum über Großbritannien liegen
wird. Auf dessen Ostseite wird mit einer westlichen bis südwestlichen
Strömung wieder etwas mildere Luft vom Atlantik zu uns geführt.
Bis einschließlich Freitag bleibt es deutschlandweit noch kalt mit
Höchstwerten um oder knapp über dem Gefrierpunkt. Am Samstag werden
die Temperaturen bereits zwischen 4 und 9 Grad liegen, am Sonntag
sind im Westen bis zu 10 Grad zu erwarten.
Im Nordosten Deutschlands bleiben die Temperaturen bei maximal 2 bis
5 Grad allerdings niedriger, denn mit östlichen Winden strömt dort
weiterhin kältere Luft ein.
In den Nächten bleibt es allgemein kalt und vielerorts frostig.
Das Tief bringt allerdings auch viele Wolken und erneute
Niederschläge mit sich, die teils als Schnee und teils als Regen
fallen. Im Übergangsbereich ist sogar gefrierender Regen mit
Glatteisbildung nicht ausgeschlossen.
© Deutscher Wetterdienst
Bild: DWD
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