22. März 2013 | Dipl.-Met. Thomas Ruppert
Warum ist Ostern in diesem Jahr "so früh"?
Das christliche Osterfest gehört zu den sog. beweglichen Feiertagen.
Sein Datum wurde ursprünglich auf dem Konzil zu Nicäa im Jahre 325 n.
Chr. festgelegt. Prinzipiell fällt Ostern auf das Wochenende nach dem
ersten Frühlingsvollmond. Die Berechnung des Osterdatums ist folglich
direkt an die Bestimmung der Mondmonate geknüpft, während unser
Gregorianischer Kalender dem Sonnenlauf folgt.
Die exakte Berechnung des Osterdatums ist nicht immer trivial, es
gehen noch Anomalien beider Kalendersysteme sowie religiöse Regeln
ein, die an dieser Stelle nicht näher betrachtet werden können
(Osterparadoxien). Alle weiteren beweglichen christlichen Feiertage
werden mit dem Ostersonntag als Ausgangspunkt bestimmt. Ein
Algorithmus zur Berechnung des Osterdatums wurde im Jahre 1800 von
dem deutschen Mathematiker Carl Friedrich Gauß angegeben ("Gaußsche
Osterformel").
Er wird auch heute noch für die Berechnung der beweglichen Feiertage
in Kalendern benutzt. Jedenfalls ergibt sich bei paralleler
Zugrundelegung beider Kalendersysteme innerhalb eines gregorianischen
Jahres eine theoretische zeitliche Schwankungsbreite des
Ostersonntags zwischen dem 22. März (frühester Termin) und dem 25.
April (spätester Termin).
Wider Erwarten sind die möglichen Daten des Ostersonntags nicht
gleich verteilt. Seit Einführung des Gregorianischen Kalenders (Ende
des 16. Jahrhunderts) fiel das Osterfest jeweils nur viermal auf den
22. März, und zwar in den Jahren 1598, 1693, 1761 und 1818, sowie den
25. April, nämlich 1666, 1734, 1886 und 1943. Noch seltener,
lediglich zweimal, fiel der Feiertag auf den 24. März.
In diesem Jahr begann am 20. März der astronomische Frühling und am
27. März ist der nächste Vollmond, damit fällt der Ostersonntag auf
den 31. März. Bei vielen Zeitgenossen befördert ein frühes Osterdatum
die Vorfreude auf das kommende Frühjahr. Andererseits kann es, wie
wir gerade erleben dürfen, im März noch recht kalt sein und dann ist
auch das Osterwetter nicht unbedingt freilufttauglich. Ausführungen
über das diesjährige Osterwetter folgen zu gegebener Zeit an dieser
Stelle oder im Internetangebot des Deutschen Wetterdienstes.
© Deutscher Wetterdienst
Themenarchiv:
24.11. - Ist das noch normal?
23.11. - Nach dem Winter kommt der Frühling
22.11. - Wintereinbruch in Süddeutschland
21.11. - Kräftige Schneefälle, Frost und ein Warmlufteinschub.
19.11. - Niederschläge im November
18.11. - Einiges los beim Wetter
17.11. - Der Winter fällt aus!
16.11. - Herbstliche Heizung aus dem Boden
15.11. - Kommt es nächste Woche zu einem Wintereinbruch?
14.11. - Schlechte Zeit zum Sternegucken
13.11. - Die Dauerhochlage findet ein Ende
12.11. - Welchen Wetterbericht nutzen Piloten?
11.11. - Der Äquator
10.11. - Der weiße Regenbogen
09.11. - Himmlische Freudentränen zum Start der 5. Jahreszeit?
08.11. - Wetterumschwung in Sicht
07.11. - Frühdienst an der Flugwetterzentrale Frankfurt
06.11. - Über den Wolken…
04.11. - Das Herbsthoch bleibt mittelfristig der Chef in der mitteleuropäischen Wetterküche!
03.11. - Wie lange hält das Hochdruck-Bollwerk noch durch?
02.11. - Deutschlandwetter im Oktober 2024
01.11. - An Tagen mit ruhigem Wetter…
31.10. - Wetterextreme im (Klima-)Wandel - Attributionsforschung (Teil 3)
30.10. - Hagel – Schwer zu fassen
29.10. - Winter in Lauerstellung
28.10. - Hoch open end
27.10. - Wetterextreme im (Klima-)Wandel - Attributionsforschung (Teil 2)
26.10. - Herbstzwischenbilanz - Wann gibt es den ersten Frost?
25.10. - Wetterextreme im (Klima-)Wandel - Attributionsforschung (Teil 1)
24.10. - Herbstliches Hochdruckwetter: Sonne pur versus Dauergrau