22. November 2011 | Dipl.-Met. Stefan Külzer
Inversionswetterlage
Zurzeit haben wir es mit einer typischen Inversionswetterlage zu tun,
wenn nämlich warme trockene Luft in höheren Luftschichten über eine
kalte schwere bodennahe Luftschicht strömt. Dabei schwankt aktuell
die Hauptinversion in Deutschland etwa zwischen 700 und 900 m Höhe,
in der übrigens eine Temperatur von etwa 10 Grad herrscht und die
eine vertikale Mächtigkeit von etwa 100 bis 200 m hat. Darüber geht
die Temperatur mit der normalen Abkühlungsrate von etwa 0,7 K pro 100
m zurück.
Das Wort Inversion geht auf das lateinische Wort inversio zurück, was
soviel wie Umkehrung bedeutet.
Eine Inversion in der Atmosphäre hat die Eigenschaft, dass sie als
Sperrschicht fungiert, d. h. sie bildet wegen der großen vertikalen
Stabilität der Temperatursichtung für alle vertikale Bewegungen,
Austausch- und Durchmischungsvorgänge eine nahezu undurchdringliche
Grenzfläche. Inversionen stellen daher oft die Obergrenze von
Wolken-, Nebel- oder Dunstschichten dar und sind Grundvoraussetzung
bei der Entwicklung von austauscharmer Witterung. Das kann im Winter
oder Spätherbst auch in Deutschland hin und wieder zu einer starken
Anreicherung von Schadstoffen (Smog) in der unteren
Atmosphärenschicht führen.
Zunächst hält diese austauscharme Witterung durch den Fortbestand der
bisherigen Hochdruckwetterlage an, aber in der Nacht zum Samstag
nähert sich von Westen her ein schwach ausgeprägter Tiefausläufer,
der Wolken und etwas Regen im Gepäck haben dürfte. Auf der Rückseite
dieses Tiefausläufers fließt dann etwas feuchtere Atlantikluft nach
Deutschland und drängt die insgesamt trockene Festlandluft nach Osten
ab.
© Deutscher Wetterdienst
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